Schräg, bunt und unglaublich liebenswert – das ist Disney•Pixars ROT. Seit dem 11. März könnt ihr Pixars neuesten Animationsfilm auf Disney+ erleben. Mit Christina Ann Zalamea, eine deutsche Synchronstimme in ROT, spreche ich im exklusiven Interview über ihre Rolle als Meilins Tante Lily, die Essenz von ROT, ihre Synchronsprecher-Wünsche und welche Tipps sie angehenden SynchronsprecherInnen mitgeben würde.
Christina Ann Zalamea ist bekannt geworden durch ihren YouTube-Kanal Hello Chrissy und auch seit einigen Jahren als Synchronstimme in Disney Produktionen wie Baymax – Riesiges Robowabohu und Descandants – Die Nachkommen in der deutschen Version zu hören. Ihre erste große Hauptrolle durfte sie in RAYA UND DER LETZTE DRACHE sprechen – nämlich die mutige Kriegerin Raya. Im Rahmen des großen Specials für meinen Disney Podcast Feenstaub & Mauseohren erzählt uns Christina mehr über ihre Rolle als Tante Lily in ROT, ihre Teenager- und Boyband-Phase und über ihre Arbeit als Synchronsprecherin. Das Interview könnt ihr übrigens auch im großen Podcast-Filmspecial zu Disney•Pixars ROT hören.

Schön, dich wiederzusehen – und toll, dass man dich nach Raya und der letzte Drache wieder in einem Animationsfilm von Disney hören kann – dieses Mal von Pixar, nämlich in ROT. Jetzt ist der Kontrast von deiner Rolle in ROT im Vergleich zu RAYA UND DER LETZTE DRACHE tatsächlich schon ziemlich groß – denn du sprichst Meis Tante Lily. Und die Tanten sind ja schon ziemlich speziell. Nun, wer sind sie? Wie würdest du Meis Tanten beschreiben?
Christina Ann Zalamea: Ich würde sie alle als sehr fröhlich, redselig, aufgedreht beschreiben. Auf positive Art und Weise lustig und flippig. Vor allen Dingen spreche ich ja die Tante Lily. Und ich finde, sie ist so eine Fesche. Sie trägt ja auch so einen Jogginganzug, hat eine freche Frisur. Wir hatten auch bei den Synchronarbeiten gesagt: „Oh, das sieht aus wie so eine coole moderne Teleshopping-Tante!“. (lacht) Auch wegen dem wegen dem Outfit. So würde ich sie jetzt zusammenfassen. Sehr, sehr energetisch.
Was war für dich als Synchronsprecherin der größte Unterschied und vielleicht auch die Herausforderung bei deiner Rolle in ROT im Vergleich zu deiner Rolle in Raya und der letzte Drache?
Christina Ann Zalamea: Die Tante Lilly zu sprechen, war generell eine neue Herausforderung für mich, die mega spannend war. Weil es die erste Rolle ist, die vom Alter her die Älteste ist. Und da die Charge der Stimme dieser Figur anzupassen, war super spannend, hat mega viel Spaß gemacht und super funktioniert. Das war so die größte Herausforderung im Allgemeinen. Und es ist voll cool, dass ich jetzt auch diese Chance gekriegt habe und das jetzt auch kann. Jetzt kann ich auch eine Tante sein, eine „Tante Lily“-Tante.

So eine Homeshopping-Tante eben…
Christina Ann Zalamea: (lacht) Ja genau!
Jetzt ist Disney•Pixars ROT doch ziemlich unterschiedlich im Vergleich zu seinen Vorgängern – was ich persönlich ja total klasse finde. Dass man unterschiedliche Genres pro Film entdeckt und lebt. Und so kann man da ziemlich viele Filme auch ins Herz schließen, weil sie so unterschiedlich sind. Hast du einen Lieblingsfilm oder vielleicht gleich mehrere von Pixar, den du dir immer wieder anschauen kannst?
Christina Ann Zalamea: Ich habe vor kurzem Ratatouille noch mal geguckt. Mit dem großartigen Axel Malzacher als Rémy. Das ist ja auch mein Entdecker, er ist ja auch Synchronregisseur. Er hat mich entdeckt und hat auch die Regie bei RAYA UND DER LETZTE DRACHE gemacht. Das war wieder schön, das zu sehen. Auf jeden Fall einer meiner Top-Filme. Ich liebe die alle. Ach, OBEN habe ich vor ein paar Tagen auch noch geguckt. Ach ja, deswegen ist es eine Ehre, dass ich es auch in einen Disney•Pixar Film geschafft habe. In Deutschland, zumindest in einem kleinen Teil.
ROT war für mich eine echt große Überraschung, weil er mich auf einer ganz persönlichen Ebene angesprochen hat. Gerade als Kind der 90er, ich hatte meine Teeniejahre ebenfalls im Jahr, in dem ROT spielt, nämlich 2002. Und da habe ich schon so viel wieder erkannt. Ich habe gesehen, du bist ja auch Jahrgang 1986 – wie ich. Wie war das für dich? Ging es dir ähnlich?
Christina Ann Zalamea: Ja total, vor allen Dingen auch so Boyband-Hypes, Boygroups. Da hab ich mich auf jeden Fall auch wiedergefunden. Und in dem Stil, die bunten 90er – definitiv, ja.

Du hast gerade schon das Thema Boybands genannt. Warst du auch ein Fan von Boybands damals? ich habe zum Beispiel die Backstreet Boys richtig abgefeiert. Du auch?
Christina Ann Zalamea: Ja! Ich war ein riesiger Backstreet Boys-Fan. Ich war N’Sync-Fan. Da kamen sie ja alle haufenweise international rein – und ich habe sie mir alle als Poster aufgehangen. Ich glaube, meine Top-Boybands sind Backstreet Boys, N’Sync und Five tatsächlich, die britische Boyband. Die fand ich noch am coolsten, weil sie auch irgendwie anders waren, gerappt haben und gleichzeitig auch Rock gemacht haben. Das fand ich sehr spannend.
Und im Gegensatz zu 4*Town sind es eben auch wirklich five Members, fünf Mitglieder…
Christina Ann Zalamea: Ja! (lacht laut)
Für die Leute da draußen: Schaut ROT, dann versteht ihr den Gag! Jetzt sprüht ja Rot nur so von Spaß und guter Laune – aber wie es bei Pixar eben so ist, kommen auch die emotionalen Momente nicht zu kurz. Was denkst du, was werden die Zuschauer da draußen am meisten aus dem neuesten Disney Pixar Film mitnehmen?
Christina Ann Zalamea: Was ich für mich mitgenommen habe und was ich so besonders schön fand, war, dass diese die Entscheidungen, die man für sich selber trifft, wie die das ganze Leben bestimmen und nicht nur das eigene Leben, sondern das Leben deiner Familie. Und dass man im Prinzip die positiven wie negativen Entscheidungen, die man für sich trifft, man auch im Endeffekt für die Menschen, für die Liebsten in deinem Leben trifft. Weil diese Entscheidung auch sie beeinflussen. Das fand ich großartig, dass das so in dem Film gespiegelt wurde.

Du berichtest ja fleißig auf deinen Social Media Kanälen über deinen Weg als Synchronsprecherin und hast in den letzten Monaten auch einige weitere tolle Rollen gesprochen, wie z. B. die Kat im südkoreanischen Horrorfilm THE SADNESS. Gibt es für dich ein bestimmtes Filmgenre oder einen bestimmten Film von einem Studio oder Regisseur, bei dem du unbedingt mal in Zukunft in einer deutschen Synchronfassung mitwirken möchtest?
Christina Ann Zalamea: Disney•Pixar Hauptrolle. (hustet) Nein. (lacht) Also ich bin da total offen für alle Genres und alle Rollen, weil es beim Schauspiel um die Vielfalt geht. Und dass man sich immer wieder neu entdecken kann, wie es jetzt auch mit Tante Lilly der Fall ist. Das war ja total besonders für mich und hat dadurch noch mehr Spaß gemacht. Und dadurch wird man eine immer bessere Sprecherin. Deswegen gibt es da jetzt nicht diese eine Rolle. Ich würde mich da jetzt nicht so sehr beschränken und finde auch vor allen Dingen, dass mit Disneys RAYA UND DER LETZTE DRACHE… ja, was geht da drüber? Also vom Traum her… (lacht) Das kann man schon fast nicht mehr toppen, glaube ich.
Du bist für einige da draußen eine großen Inspiration, weil du es schon mal versucht hast, warst dann in der Synchronisation drin, hast ein paar Setbacks gehabt. Und hast es nochmal versucht, weil du deinen Traum einfach verfolgen willst. Das ist für viele da draußen eine Inspiration. Und ich kenne auch einige, die sagen: „Ein Synchronsprecherjob, das ist mein großer Traum“. Hast du einen besonderen Tipp, was du angehenden Synchronsprechern mitgeben würdest?
Christina Ann Zalamea: Langer Atem, immer wieder in Erinnerung rufen, nicht aufgeben, sich auch Zeit erlauben. Ich merke es auch bei mir selbst. Ich hatte letztens auch ein Gespräch mit einer Kollegin, die jetzt vor 1-2 Jahren angefangen hat, dass man sich so den Druck macht. Dass es so schnell funktionieren muss.

Da kann man sich erlauben, dass es länger dauern darf und dass man das ja auch nicht „instant“ kann. Dass man einfach Step by Step alles tut und sich auf die einzelnen Schritte und auf die Fähigkeiten von sich konzentriert. Anstatt dass man die ganze Zeit drüber nachdenkt: „Ich bin ja noch keine Sprecherin und ich habe ja noch keine Jobs.“. Und da muss man wirklich jahrelang auch in anderen Künstlerberufen, Freiberufler oder Selbstständigkeiten einen langen Atem haben, bis man da ist, wo man ist.
Und ich weiß, nach außen wirkt das auch so bei mir. Es läuft ja auch extrem gut bei mir als Synchronsprecherin. Aber ich bin noch nicht da, wo ich sein will. Also ich will wirklich, dass ich jeden Tag am Besten im Synchronstudio bin. Ich bin dafür halt auch nicht wirklich in der richtigen Stadt mit Köln. Aber ich habe jetzt auch endlich einen festen Zweitwohnsitz in Berlin ab April / Mai. Und dann kann dann kann man unbeschwert pendeln. Aber wie gesagt: Jeder, der diesen Traum hat, muss sich klar machen: Das braucht seine Zeit und das darf auch seine Zeit dauern.
Vielen Dank an Christina Ann Zalamea für das tolle Interview!
Seht hier auch das komplette Interview zu Disney-Pixars ROT mit Synchronsprecherin Christina Ann Zalamea in voller Länge:
Frage an euch: Wie haben euch die deutschen Synchronstimmen in Disney•Pixars ROT gefallen? Habt ihr Lieblingsszenen und Lieblingscharaktere? Schreibt es mir doch gerne in die Kommentare, ich freue mich sehr darüber.
Disney•Pixars ROT
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Bilder: Disney

Ich heiße Bianca und seit 2009 berichte ich auf meinem Blog Spinatmaedchen.com über Disney und alles, was dazu gehört: News zu neuen Disney Filmen, Reisen in alle Disneylands und Disney Themenparks weltweit und Disney Live-Shows und Musicals.
In meiner Kindheit bin ich mit Disney Club auf ARD aufgewachsen, jeder neue Disney Film musste im Kino gesehen werden und im Eröffnungsjahr 1992 musste unbedingt Disneyland Paris besucht werden. Und auch heute bin ich eine große Disney Liebhaberin. 2017 habe ich mir meinen größten Traum erfüllt: alle Disney Parks weltweit besucht zu haben. Auf meinem Disney Blog möchte ich nicht nur Neuigkeiten, sondern auch viele Tipps und Tricks weitergeben, um die tolle Welt rund um Disney zu entdecken!