MOON KNIGHT: Exklusives Interview mit Kameramann Andrew Droz Palermo

Marvel trifft auf ägyptische Mythologie: Seit 30. März können wir die neueste Marvel Serie MOON KNIGHT auf Disney+ erleben. Ihr wollt noch tiefer in die Produktion eintauchen und mehr über die neue Marvel Serie erfahren? Im exklusiven Interview erzählt Kameramann Andrew Droz Palermo über die Herausforderungen in der Kamera-Arbeit und Inspirationen der Action- und Abenteuerszenen von MOON KNIGHT.

MOON KNIGHT erzählt die Geschichte von Steven Grant, einem gutmütigen Verkäufer in einem Museumsshop, der von Blackouts geplagt wird. Steven entdeckt, dass er an einer dissoziativen Identitätsstörung leidet und sich seinen Körper mit dem Söldner Marc Spector teilt. Als Stevens / Marcs Feinde sich ihnen nähern, müssen sie sich mit ihren komplexen Identitäten auseinandersetzen, während sie in ein tödliches Geheimnis unter den mächtigen Göttern Ägyptens geraten. Die neue Marvel Serie auf Disney+ besticht mit den wunderbaren Hauptdarstellern Oscar Isaac und Ethan Hawke, aber auch cleveren Actionszenen und einer ganz besonderen Visualität aufgrund der ägyptischen Wurzeln der Story.

Auch in MOON KNIGHT bekommen wir die gewohnte Marvel Action – wenn auch in einem neuen Gewand. Hier treffen schnelle Superhelden-Actionszenen auf Abenteuerelemente rund um die ägyptische Mythologie. Für die richtige visuelle Umsetzung sorgte Kameramann Andrew Droz Palermo in Folge 2 und 4. Der Amerikaner machte sich mit seiner Kameraarbeit in A24-Produktionen wie THE GREEN KNIGHT und A GHOST STORY einen Namen in Hollywood. Für Palermo ist MOON KNIGHT seine erste Marvel Produktion. Er erzählt uns im Exklusiv-Interview u. a. über die Unterschiede von MOON KNIGHT zu anderen Produktionen, Herausforderungen in der Kamera-Arbeit und seine Inspirationen in den Abenteuerszenen à la Indiana Jones.

Die Leute da draußen kennen Ihre Arbeit vielleicht von den visuell beeindruckenden Film THE GREEN KNIGHT Licht oder A GHOST STORY. MOON KNIGHT ist eine etwas neue Richtung für Sie. Was war für Sie bei der Marvel-Produktion anders oder sogar neu im Vergleich zu früheren Produktionen?

Andrew Droz Palermo: Ja, danke, dass ich dabei sein darf. Ich denke, das Größte war einfach der Umfang des Projekts und der Umgang mit solch immensen, immens großen Sets und großen Action-Sequenzen. Die Filme, die ich bisher gemacht habe, waren zwar visuell sehr interessant, aber es waren eher kleine unabhängige Filme. Es war also eine echte Herausforderung, eine so große Crew zu managen und mit vielen verschiedenen technischen Herausforderungen pro Episode umzugehen. Aber es war auch eine große Freude. Und ich hatte unglaubliche Unterstützung von unserer ungarischen Crew und auch von der gesamten amerikanischen Crew.

Ich finde, MOON KNIGHT hat wirklich tolle Visuals, was eben auch an der Kamera-Arbeit liegt. Wie haben Sie die Aufnahmen für MOON KNIGHT für Ihre Episoden konzipiert?

Andrew Droz Palermo: In erster Linie betrachten wir es immer zuerst aus der Perspektive der Figur und versuchen nicht, coole Kamerabewegungen anzuwenden, die wir in der Tasche haben. Wir denken nicht: „Na ja, könnte diese Einstellung hier funktionieren?“. Es muss wirklich ursprünglich entweder aus der Figur oder aus der Geschichte heraus kommen. Aber im Falle einer Kameraeinstellung, nachdem Mark in Episode vier von Harrow erschossen wird, gibt es eine Einstellung, in der er untertaucht. Unter Wasser geht. Wir wussten, dass wir hier etwas wollten, das uns in eine andere Welt führt.

Von da an habe ich einfach rückwärts gearbeitet. Ich habe eine kleine Action-Figur und mein iPhone benutzt, um herauszufinden, wie diese Aufnahme genau aussehen würde. Denn natürlich wird Oscar Isaac nicht 30 Meter unter Wasser sinken. Also mussten wir es so drehen, dass es sich so anfühlt, als würde er untergehen. Man schaut sich also an, wo es kleine Stellen gibt, an denen man etwas Interessantes oder eine visuelle Verzierung einbauen kann, und baut dann von dort aus weiter auf.

Es gab so viele Szenen in Folge 4, die mich absolut an INDIANA JONES erinnerten. Besonders die Szene, in der Layla versucht, den Abgrund zu überqueren. Haben Sie sich bei den Dreharbeiten zu dieser Episode von anderen Filmen des Genres inspirieren lassen? Oder haben Sie sogar gewisse Referenzen auf diese Genrefilme integriert, als Sie die Episode gedreht haben?

Andrew Droz Palermo: Ja, wir haben uns viele verschiedene Sachen angeschaut. Alle möglichen Sachen, in denen Leute durch Gräber gehen, und natürlich INDIANA JONES. Und viele Sachen wie INDIANA JONES sind so fest im Gedächtnis verankert, dass man sie gar nicht mehr aufgreifen muss. Aber es war gut, sie noch einmal zu sehen. Einfach um zu sehen, wie das Licht aussah. Ich habe mir sogar den neuen TOMB RAIDER Film angeschaut, um zu sehen, wie sie aussahen.

Außerdem habe ich mir viele Dokumentarfilme über Höhlentauchen und Höhlenforschung sowie Naturdokumentationen angesehen. Auf Planet Earth gibt es eine tolle Folge über Höhlen oder Höhlensysteme. Und ich habe versucht herauszufinden, wie das Licht aussehen würde. Egal wie viele Meter tief wir uns befinden. Und wenn es auch nur irgendwo ein kleines Loch gibt, durch das Tageslicht eindringt. Es hat Spaß gemacht, sich davon inspirieren zu lassen. Meine wichtigste Referenz war ein Foto von jemandem, der in einem wirklich großen Höhlensystem in Nordamerika fotografiert hatte.

Sie haben es bereits erwähnt: Herausforderung. Gab es eine Szene in MOON KNIGHT, bei der Sie wegen der anspruchsvollen Inszenierung ein wenig nervös waren?

Andrew Droz Palermo: Am Ende der zweiten Folge, wo Oscar Isaac mit sich selbst und der Pyramidenstruktur spricht und sich in einer Art Freilufttheater befindet. Das war anfangs ziemlich beängstigend, weil er mit sich selbst spricht, während er sich bewegt und die Kamera in Bewegung ist. Und technisch gesehen ist das wirklich manchmal ein Rätsel. Und ich habe das Gefühl, dass es im fertigen Produkt so rüberkommt, als wäre es gar nicht schwer gewesen und keine technische Herausforderung gewesen.

Die vielen Gespräche, die wir darüber geführt haben. Die vielen Dinge, die wir getestet haben, haben sich am Ende doch gelohnt, weil es ziemlich flüssig lief. Und auch die visuellen Effekte haben uns sehr geholfen, ein paar Aufnahmen so zu überblenden, dass man gar nicht merkt, dass es da versteckte Schnitte gibt. Und jedes Mal, wenn Oscar in der Reflexion mit sich selbst sprach, war das in gewisser Hinsicht eine Herausforderung.

Vielen Dank an Andrew Droz Palermo für das tolle Interview und die Einblicke in den Entstehungsprozess der Kameraarbeit von MOON KNIGHT!

Seht hier auch das komplette Interview zu MOON KNIGHT mit Andrew Droz Palermo zur Kamera in der neuen Marvel Serie in voller Länge:

MOON KNIGHT
Exklusiv auf Disney+

Wenn ihr Lust auf weitere Disney News und Inhalte habt, schaut doch gerne auf meinen Social Media Kanälen von Spinatmädchen – Der Disney Blog vorbei: Instagram | Twitter | Facebook

Lust auf Disney auf euren Ohren unterwegs oder zuhause? ✨ Dann hört doch auch in meinen deutschen Disney Podcast „Feenstaub & Mauseohren“ rein: Spotify | Apple Podcasts

Bilder: Marvel

Kommentar verfassen