Pandora – The World of AVATAR | Mark LaVine von Walt Disney Imagineering im Interview

Es ist ein wahres Meisterwerk: Erlebt die Entstehung und Hintergründe zu Pandora – The World of AVATAR in Walt Disney World im Interview mit Mark LaVine von Walt Disney Imagineering.

Einmal im Jahr wird die schwäbische Hauptstadt Stuttgart – und damit auch meine Heimatstadt – international zum großen Ort des Geschehens für Film, Storytelling, Visual Effects, Gaming und mehr: Auf der FMX trifft sich die Branche, um über die neuesten Entwicklungen und Technologien zu sprechen. Auch 2018 war neben zahlreichen Regisseuren, Entwicklern und Studios wieder Disney mit von der Partie – und es ist wirklich für jeden, der tiefer in die Materie der Animations-, Live-Action-Filme und Themenparks tauchen möchte, ein wahres Fest!

Disney Parks Feeling auf der FMX in Stuttgart

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Eines meiner absoluten Highlights war die Präsentation von Mark LaVine von Walt Disney Imagineering über Disneys neuesten State-of-the-Art Themenbereich „Pandora – The World of AVATAR“ in Walt Disney World in Florida. Ich selbst hatte im Juni 2017 das große Glück, nur zwei Wochen nach der offiziellen Eröffnung diesen fantastischen Themenbereich in Disney’s Animal Kingdom erleben zur dürfen. Und ich bin bis heute wirklich nachhaltig sehr schwer beeindruckt von dem, was ich da erlebt habe.

Kein Disney Themenbereich bringt einen so weit weg von unserer Realität wie „Pandora“. Kein Themenbereich hat mir eine solche Gänsehaut bereitet wie „Pandora“. Ganz besonders der erste Anblick der schwebenden Berge aus „AVATAR“. Die einzigartige Attraktion „Flight of Passage“ sprengt für mich alles, was man bislang im Bereich Simulatoren à la „Star Tours“ und „Soarin'“ gesehen hat. Es ist ein wahres und äußerst emotionales Erlebnis. Alleine schon das rechtfertigt komplett den langen Flug aus Deutschland nach Orlando in Florida. Umso glücklicher war ich, auf der FMX 2018 in Stuttgart mehr über diesen weltweit einmaligen Themenbereich in Walt Disney World erfahren zu dürfen.

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Ein Disney Themenbereich wie kein anderer

Ich hatte das Glück, mit Mark LaVine nach seiner Präsentation in einem Interview über Pandora – The World of AVATAR in Walt Disney World sprechen zu dürfen. Imagineer LaVine ist ausführend zuständig für das Story Development in den Disney Parks weltweit. Zu seinen größten Projekten bei Walt Disney Imagineering gehören „Ratatouille – The Adventure“ im Walt Disney Studios Park im Disneyland Paris, die Toy Story Lands weltweit und „Pandora – The World of AVATAR“ in Disney’s Animal Kingdom. Natürlich musste ich mit ihm über diesen wundervollen Themenbereich, die Idee und Arbeit mit Regisseur James Cameron und die großartige Attraktion „Flight of Passage“ sprechen.

Als ich zum ersten Mal „Pandora – The World of AVATAR“ in Walt Disney World betreten und die ikonischen schwebenden Berge gesehen habe, wusste ich, dass das vollkommen anders als jeder Themenbereich bei Disney oder in anderen Themenparks ist. Es ist ein „Game Changer“. Ein komplett neuer Ort, der einen fühlen lässt, als sei man nicht mehr in Florida oder auf dieser Erde. Was macht „Pandora“ für Sie so besonders und einzigartig?

Mark LaVine: Ich habe „AVATAR“ einige Male gesehen, als er im Kino lief – aber es lagen einige Jahre zwischen der Kinopremiere und der Eröffnung von „Pandora – The World of AVATAR“. Für mich war es etwas ganz Besonderes, diese immersive Welt so zu kreieren. So dass ich noch nicht mal den Film kennen muss. Die Welt gibt einem alles, was man wissen muss, wenn man dort ist. Die Welt transportiert einen an einen völlig anderen Ort.

Pandora in Walt Disney World als Game Changer

Mark LaVine: Das ist auch das, was ich an Themenparks mag. Vor allem an Parks wie Disney’s Animal Kingdom, die einen fühlen lassen, man sei in Afrika. Ich war dort mit Menschen aus Afrika, einem Tourguide aus Tansania, der sich Harambe Village und die Safari angeschaut hat und meinte „Das sieht exakt genauso aus wie in Echt. Es ist wirklich so!“. Und das ist jemand, der Leute direkt in Tansania herumführt. Dieses Gefühl aufgrund einer Welt zu haben, die ganz klar Fiktion ist. Außerirdisch, nicht real. Und einen vollkommen woanders hinbringt. Es ist alles so detailreich. Das ist sehr erfüllend für mich.

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Wenn man weiter in das Land von „Pandora – The World of AVATAR“ gelangt, erkennt man immer deutlicher zahlreiche Details, die sowohl in die Grundidee von Disney’s Animal Kingdom und in die große Welt von „AVATAR“, erschaffen von James Cameron, eingebettet sind. Wie war es, an diesen beiden Geschichten zu arbeiten? Und vor allem wie herausfordernd war es, diese beiden bestehenden Ideen miteinander zu kombinieren?

Mark LaVine: Ich glaube, als es feststand, dass „Pandora – The World of AVATAR“ ins Animal Kingdom kommen wird, war es schon ziemlich klar für uns. Weil es uns damit die erste Entscheidungsbasis für die Geschichte gegeben hat. Wenn es in Disney’s Hollywood Studios gekommen wäre, hätte man sich bis zu einem gewissen Grad womöglich mehr auf die Storyline des Films und die Charaktere fokussiert.

Von der Vision von James Cameron zur Umsetzung in Walt Disney World

Mark LaVine: Aber in Disney’s Animal Kingdom ging es schon immer darum, die Gäste an neue Orte zu bringen. Für mich war das besonders wichtig. Auch für James Cameron. Für ihn ging es vor allem darum, die Welt von „Pandora“ zu öffnen und zu einem realen, echten Ort zu machen. Das, was ihn vor allem ergriffen hat, waren nicht unbedingt die Charaktere, sondern vor allem die Welt, die er erschaffen hat. Der Bau einer physischen, echten Welt. Ich glaube, er war ziemlich aufgeregt, als er gesehen hat, wie alles dann zusammen gekommen ist. Imagineer Joe Rohde hatte die kreative Vision für Disney’s Animal Kingdom. Und wenn man Joe Rohdes und James Camerons Gedanken zusammen mischt, kommt wirklich eine tolle Mischung zusammen, um diesen Ort zu kreieren.

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Pandora in Walt Disney World | Zwischen Fiktion und Realität

„Pandora – The World of AVATAR“ ist nicht nur eine Adaption der Filmgeschichte, es ist eine perfekte Mixtur aus Fiktion und Realität, die auch den Spirit von Disney’s Animal Kingdom widerspiegelt. Ist es aber nicht auch ein sehr schmaler Grat, um die richtige Balance zwischen beiden Komponenten zu finden? Wie haben Sie und Ihr Team sichergestellt, dass die Geschichte trotzdem funktioniert?

Mark LaVine: Wenn der Film jetzt herausgekommen wäre und jeder sich sehr klar daran erinnern würde – und ich glaube, dass die Menschen sich immer noch sehr klar daran erinnern können und sicherlich auch noch, wenn die neuen Filme von „AVATAR“ herauskommen werden – würde das für uns keine Rolle spielen. Wir haben immer den Ansatz, dass wir den Gästen alles geben und beibringen, was sie darüber wissen müssen, um in diese Welt eingesogen zu werden. Und zu verstehen, was es bedeutet, auf einem Banshee zu fliegen oder einen Fluss entlangzufahren, um die Shamanin der Lieder zu sehen. Das ist all das, was wir brauchen. Man muss sich diese Informationen nicht hart arbeiten oder sich besonders gut an erinnern können, um ein besseres Erlebnis zu haben.

Wenn man nach Pandora kommt, sollten die Augen einfach nur offen sein. Um alles sehen und erfassen zu können. Ich wurde in meiner Präsentation gefragt, woher wir wissen, ob die Geschichte für den Gast auch simpel und verständlich genug ist. Aber das ist wirklich immer der große Test. In unserem Alltag als Autoren haben wir das Talent und unsere Instinkte, die Hintergrundgeschichte anzureichern und auszuschmücken. Aber das ist zu einfach. Der bessere Weg ist, die Geschichte simpel zu halten. Nicht dass man darauf verzichtet, eine Hintergrundgeschichte zu haben und diese mit Details anreichert. Aber dass man einfach klar bleibt.

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Flight of Passage – eine der besten Disney Attraktionen?

Die Hauptattraktion Flight of Passage ist für mich das beste Erlebnis, das ich bislang in einem Themenpark hatte. Die Attraktion ist auch ein Meisterwerk der Technik. Wie eng arbeiten Sie und das Story Department von Disney Imagineering mit der Technik zusammen? Gab es hier Herausforderungen?

Mark LaVine: Wir arbeiten alle sehr eng zusammen. Es ist ein großes Gebilde an Fahrttechnologie, Medieneinsatz und all den anderen unterschiedlichen Arbeitsbereichen. Aber wir helfen uns allen gegenseitig – und es bedingt sich auch alles gegenseitig. Geschichte, Technologie, Medienentwicklung. All das wird miteinander gut verknüpft, gemeinsam mit Filmproduktionsfirmen und Visual-Effects-Unternehmen wie Lightstorm Entertainment oder WETA. Die Herausforderung ist manchmal, dass man unmittelbar im laufenden Projekt die Dinge erfindet.

Mitten im Entwicklungsprozess von „Flight of Passage“ hat man beispielsweise eine komplett neue Medientechnologie erfunden. Die Koordination zwischen Medieneinsatz und Technologie war daher extrem präzise. Präziser als wir es jemals zuvor gemacht haben. Beispielsweise nach dem Prinzip „Wir bewegen dies, und dadurch passiert dann das“. Alles muss aufeinander aufbauen und miteinander arbeiten. In der entfernteren Vergangenheit hat man oft etwas kreativ entworfen, dann die Musik dazu komponiert, dann den Rest nach und nach entwickelt. So hätte dieses Projekt nicht funktioniert. Alles musste im gesamten Prozess gleichzeitig zusammenspielen.

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Inspirationsquellen eines Disney Imagineers

Pandora – The World of AVATAR ist ein perfektes Beispiel für Eskapismus – der Realität entfliehen und in eine neue Welt eintauchen. Für mich sind Disney Parks das perfekte Beispiel dafür und eine große Inspirationsquelle für mich, meine Arbeit und mein Leben. Was inspiriert Sie, woher bekommen Sie Ihren Inspirationsschub und Ihre Ideen?

Mark LaVine: Ich denke, es hilft sehr, neugierig in dieser Welt zu sein und so viele Dinge wie möglich zu lernen, um dieses Wissen in die Arbeit bei Walt Disney Imagineering einzubringen. Als Imagineers haben wir natürlich einen Fokus auf Disney Inhalte. Wir müssen aber auch offen sein gegenüber allem, was da draußen in der Welt passiert: Storytelling, Technologie und Kulturelles. Wir müssen all das zusammenpacken und uns selbst immer wieder vorantreiben, um weiterzukommen. Neue Dinge zu erlernen und sich selbst noch stärker zu motivieren. Das trifft auf jeden Fall auf „Pandora – The World of AVATAR“ zu. Und es begeistert mich, was für ein weltweites Projekt das war. Natürlich haben viele daran in Kalifornien gearbeitet, aber auch in Indonesien / Bali, WETA in Neuseeland. Es ist einfach nur großartig, wie viele Leute in diesen Projekten involviert sind. All das inspiriert uns und lässt uns noch besser werden.

Vielen Dank an Mark LaVine für das tolle und sehr informative Gespräch!

Wer noch tiefer in die Welt von Animation, Storytelling, Visual Effects und Gaming eintauchen möchte, dem sei die FMX in Stuttgart wirklich sehr ans Herz gelegt. Informationen für die Veranstaltungen in 2019 findet ihr künftig auf der offiziellen Website FMX.de. Ich freue mich jetzt schon sehr auf die FMX 2019!

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Bilder: Disney

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